Noch sechs Tage und dann (am Tag 100 seines Bestehens) wird sich Roter Stern Zürich aus der Blogsphere verabschieden. Grund: Roter Stern Zuerich zieht um. Weg aus der Stadt. Raus aufs Land. Denn: In der Stadt Zürich gibts keine Freiheit und Freiräume mehr. Diese nämlich beschränkt sich lediglich auf die Qual der Wahl beim Ausgehen und Shoppen in eigens dafür vorgesehenen hochstrukturierten Club- und Warenhaus-Gefängnissen. Jawoll. Roter Stern möchte aber an ein Bachufer sitzen können, ohne Eintritt bezahlen zu müssen und sich auch auf nicht gemähten Wiesen frei bewegen können. Roter Stern hasst, wenn es für alles ein Wegli mit Hägli rundherum gibt. Das ist bieder, stier und schränkt die persönliche Freiheit ein. Deshalb ist Roter Stern nun weg. Aufs Land, in die Natur, in die Freiheit!
Und sobalds wieder kühler wird, kommt dann auch ein neuer Blog. Der wird dann Resistance Nord oder so heissen. Also: Augen auf! Und Tschüss und merci für die zahlreichen Besuche!
RSZ

Kein Wunder, versagte die Schweizer Nati gestern beim Penaltyschiessen so kläglich: Die verweichlichten Kicker wie z.B. Streller oder Cabanas mussten in ihrem Leben noch nie richtig um was kämpfen. Weder ums Essen, noch ums Durchsetzen in der Gesellschaft (fussball-spielende Kinder waren und sind ja eh die coolen), noch bis zur Verzweiflung um eine Frau, noch ums Wasser, noch ums Überleben, noch ums Leben. Und genau deshalb fehlt ihnen die Kaltschnäuzigkeit, der Instinkt, der Killerwille dazu, diese verdammte Kiste endlich zu machen.
Deshalb: Der Schweizer Nati ab 6 Monaten vor EM/WM den Kontakt zur Aussenwelt verbieten und mit Tunnelbau-Arbeitslager drohen, wenn sie nicht abdrücken. Glaubt mir, das würde funktionieren!

Ich mein, ich freu mich ja auch auf den Match heut'Abend. Wenn wir den Schneggenessern zeigen können, wo's lang geht. Aber im Coop in St. Gallen ist heute Mittag jeder Verkäufer mit grossen, angemalten Schweizer-Flaggen auf den Baggen rum gelaufen. Ich finde, das sieht total bescheuert aus. Und ich glaube, die Verkäufer finden das auch und noch schlimmer: Sie wissen, dass wir finden, dass das unglaublich bescheuert aussieht. Hopp Schwiiz!

Vorhin in der Apotheke am Zürcher Hauptbahnhof. Vor mir ein klassisches Traveller-Pärchen, er den Lonley-Planet in der Hand, sie am Tresen und erklärt die Sachlage. Ihm geht schlecht. Doch noch schlechter gehts dem jungen Apotheker. Denn noch ist seine Diagnose nicht fertig. "Äh, äh", wetzt er hinter der Theke umher - und fragt seine ältere Arbeitskollegin: "Äh, du, äh, weisst du, was Durchfall auf Englisch heisst?" "Keine Ahnung", entgegnet sie. Ich wollte schon helfen, ist mir das gesuchte Wort von meinen Reisen her doch ausgiebig bekannt. Ein inneres Bedürfnis jedoch hält meine Zunge davor zurück, zu sprechen. Vielmehr geniesse ich dieses kleine Schauspiel. Und siehe da: nach bangen Sekunden hilft die eben frei gewordene Chefin und flüstert "Diarrhoe" in des jungen Apothekers Ohr. Der marschiert zurück zum Tresen, wirft dem weiblichen Teil des Pärchen einen verschwörerischen Blick zu und stottert: "You have Di-Di-Dia...äh...äh". Sie lächelt und schon greift ihr Freund (der Patient) helfend ein: "Yes. Diarrhoe." Danach ging es wie der Blitz. Der Apotheker wusste endlich, dass der englisch sprechende Kunde Durchfall hatte und konnte das Immodium über den Tresen schieben.
Welcome to Downtown Switzerland!

Hab den Ideen Stern wieder gelöscht. Konzept funktioniert nicht - zumindest nicht in meinem Kopf. Deshalb: Weg damit. Und Platz für Neues auf Roter Stern. Platz für Kommentare wie: Reporter Philipp Schmucki und sein WM-Magazin "Hopp Schwiiz" sind eine absolute Katastrophe.

Amis: Raus aus dem Irak, aber ganz rassig!

Heute im Zug. Eine etwa 22-Jährige am Handy: "Ueehh, Schatz-Moonn! Schatz-Moonn, bis froh, häsch en Tschopp, Moon! Woisch, ich han jetzt scho zwei Lehrä und bin voll froh, Schatz-Moonnn!" Und vier Minuten später, ganz laut: "Ueehh, Schatz-Moonn! Dä chasch aaazaigä. Aber dänn bisch im Foal diin Lehr-Tschopp los, Moon!"

Heute auf 20min-online:

«Brüste hängen lassen»: Blogger gegen Miss-Kandidatin

Miss-Zürich-Kandidatinnen brauchen ein dickes Fell: Schockiert haben zunächst die Anfeindungen, die die Vize-Miss Evelyne Müller wegen ihrer Hautfarbe ertragen musste. Nun haben es einige Blogger im Internet auf die 22-jährige S. G. abgesehen.

«Die arme S. war so traurig, dass sie sogar ihre Brüste hat hängen lassen in ihrem kecken türkisen Lumpen», so lautet einer der der wenig schmeichelhaften Blog-Einträge gegen die Miss-Züri-Kandidatin. Die attraktive Blondine wird nicht nur wegen ihres Äusseren aufs Übelste beleidigt. «Schwer getroffen haben mich vor allem die rufschädigenden Lügen», sagt G. zu 20 Minuten. Auf diversen Webseiten wird behauptet, G. würde in ihrer Freizeit nur «Cüplis saufen» und ständig die Schule schwänzen.

«Jeder kann diese unwahren Gemeinheiten über mich lesen, ich bin fix und fertig und habe jetzt die Schulleitung informiert.» Ein Aufschrei der Entrüstung ging gestern durch die Blogger-Szene, weil die junge Frau gewagt hatte, zu fordern, dass die verletzenden Einträge gelöscht werden. Sie sei ein dünnhäutiges Mimöschen.