Montag, 24. April 2006

Keine Schweizer unter den Opfern - alles okay?

Heute am frühen Abend sind in einem ägyptischen Ferienort (Dahab) drei Bomben explodiert. Mindestens 20 Tote und 70 Verletzte. In der TV-Sendung 10 vor 10 berichteten sie darüber: Zu Gast im Studio war Peter Brun, Pressechef von Kuoni. Und der gab im Gespräch mit Moderator Stefan Klapproth dann auch sogleich Entwarnung: Es befänden sich keine Schweizer unter den Opfern und Dahab sei sowieso nur ein Geheimtipp für Taucher und Kuoni Schweiz hätte lediglich 29 Gäste dort unten zur Zeit. Und der nächste Flieger würde dann bereits am Mittwoch wieder runter fliegen. Ein Wunder, hat Brun nicht auch noch gleich einen Last-Minute-Preis genannt. Echt zum Kotzen: Sind keine Schweizer unter den Opfern, gehts uns nichts an und sind mal Schweizer unter den Toten, bricht gleich eine Staatstragödie aus und Paranoiker rufen meinen Kollegen im Norden Thailands (764 km vom Meer entfernt) an, ob er überlebt habe...

Party im Züri-Zoo

Auch im Jahre 16 nach der Partyrevolution hierzulande gibt es noch immer Veranstalter, die für ihre Szeneparty noch ausgefallerene und noch speziellere Orte suchen. Und deshalb hat heute der Tages-Anzeiger über die erste Lounge-Party in der Masoala-Halle im Zürcher Zoo berichtet. Doch ich möchte an dieser Stelle gar nicht über Sinn oder Unsinn des von Sasha Badiali (La folie) organisierten Events inmitten der Tierwelt philosophieren. Viel wichtiger scheint es mir, eine Aussage aus dem Artikel an dieser Stelle zu zitieren:
Sarah mit den hohen Absätzen, die zum ersten Mal in der Masoala-Halle steht, ist begeistert vom eben Erlebten: Es ist schon etwas ganz Spezielles, wenn man im Ausgang so ein Chamäleon aus nächster Nähe betrachten kann.
Super, Sarah, ganz toll. Wahrscheinlich auch für das Chamäleon oder die Tiere, die eh schon nicht frei sind und jetzt kommen da noch die Lounger und glotzen durch die Scheibe in den künstlichen Urwald und finden es etwas ganz Spezielles mit so einem Chamäleon.
Wie wäre es, wenn diese Sarah mal ihre Turnschuhe montieren, sich mal von der Stadt in die Natur begeben und bestenfalls noch ein paar Schritte im Wald spazieren würde und schon bald ein Eichhörnchen sähe? Oder wenn sie die Zürcher Szene mal hinter sich lassen und in die Tropen fahren würde (z.B. Malaysia) und dort frei lebende Krokodile, Warane, Riesenschildkröten und massenweise Leguane und Chamäleons beobachten könnte? Das wäre doch etwas ganz spezielles mit solchen Tieren, oder? Tiere übrigens, die im schlimmsten Falle noch zu Gucci- und Versace-Täschchen verarbeitet werden und dann in der Masoala-Halle wieder um die Schultern der Lounge-Girlies hängen. So schliesst sich der Kreislauf wieder und zurück bleibt ein bitterer Nachgeschmack, auch wenn Badiali der Zeitung sagte: Wenn es den Tieren schaden würde, hätte ich hier keine Party organisiert.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Registrations-Büro

Counter

Suche

 

Status

Online seit 6596 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. Feb, 02:01

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
xml version of this page

twoday.net AGB


Labber Stern
Lebens Stern
Polit Stern
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren