Polit Stern

Samstag, 3. Juni 2006

Amis raus aus Irak

Amis: Raus aus dem Irak, aber ganz rassig!

Samstag, 13. Mai 2006

Der Hinterhof der Welt

In Nigeria haben sie eine Öl-Pipeline angezapft. Und dann ist das Ganze explodiert. 120 Tote. Heute. Doch in Nigeria machen sie das noch oft. Pipelines anzapfen. Die Armen der Armen. Bleibt ihnen ja nichts anderes übrig. Denn Afrika wurde Ende der Neunziger vom Westen beerdigt. Abgeschoben. Vergessen. Als nicht mehr unterstützbar klassiert. Afrika ist der Hinterhof der Welt, der Hinterhof des Westens. Deshalb bauen wir ja auch Gitter rundherum, dass die Afrikaner nicht mehr kommen. Hässlich, echt.
Ach ja: Wenn die Swisscom verstaatlicht werden würde, könnten wir mit dem Gewinn Afrika effektiv unterstützen, so dass die Leute dort nicht mehr Öl-Pipelines, die ja wiederum für unsere Zwecke sind, anzuzapfen brauchen.

Donnerstag, 11. Mai 2006

Swisscom

Richtig ist es! Vollkommen richtig! Dass der Nationalrat entschieden hat, die Swisscom nicht zu privatisieren. Und ich bin überzeugt, dass der Ständerat in ein paar Wochen dem Nationalrat folgen wird. Die einen werden aus heimatlichen Gründen dagegen sein, die anderen aus politischen. Wie Roter Stern Zuerich. Denn Roter Stern findet, dass die Swisscom ein Staatsbetrieb bleiben soll. Denn erstens gehts der Swisscom gut und hat sie Kohle. Zweitens ist sie so gezwungen, auch Randgebiete mit Internetz und Telefon zu versorgen. Und drittens gehts dem Staat - also uns - auch besser, wenn es im Staatsbesitz wenigstens eine Firma gibt, die Geld macht! Apropos Macht: Geld ist Macht und deshalb will Manchester-Kapitalist BR H.R. Merz die Swisscom privatisieren und das letzte Kapital des Schweizer Volkes unter ein paar ganz wenigen Aasgeiern aufteilen.
Eine verdammte Katastrophe ist das! Deshalb: Die Swisscom gehört uns. Dem Volk! Und es bleibt zu hoffen, dass unsere Regierung dies auch noch merkt. Denn die Zeichen der Zeit stehen ganz klar auf Rot: So ist Verstaatlichung wieder "IN". In Venezuela etwa wurden die privaten Öl-Firmen rausgeworfen und der neue bolivianische Präsident (Herr Evo Morales) holt sich zurück, was den Bolivianern gehört. Richtig so, Evo, richtig so, Hugo! Raus mit den Amis, her mit dem Öl!
Deshalb: Die Swisscom gehört uns! So oder so. Oder wollt ihr etwa eine zweite Cablecom?

Dienstag, 2. Mai 2006

Zum 1. Mai

Dass die Linke am Tag der Arbeit demonstrieren soll, ist klar und auch gut so. Dass aber die Strassengewalt die eigenen - wenn auch gemässigteren - Reihen trifft, ist schlicht und einfach nur birnenweich. Ich sags ja schon lange: Der linke Widerstand braucht einfach eine starke Führung, sonst bringt die ganze - bisweilen blinde - Gewalt rein gar nichts. Aber eben: Kaum hören die Autonomen das Wort Führung, sehen sie rot und die Gewalt beginnt und der Kreis schliesst sich. Schöne Aussichten!

Donnerstag, 27. April 2006

1. Mai - frei

Der erste Mai gehört ganz klar frei. Nicht nur in einzelnen Kantonen, sondern am besten überall! Denn in Zeiten, in denen dreizehnte Monatslöhne der Vergangenheit angehören bzw. im zwölften integriert sind, wo sich viele Arbeitgeber bloss an die 20 Tage Mindestferien halten, wo ohne Überstunden die Qualität auch gleich in Frage gestellt wird und Reallohnerhöhung ein Relikt aus vergangenen Zeiten ist, braucht es einen Tag, an dem die 99% Menschen, die dem anderen Prozent die Kohle herbei schaufeln, einen Feiertag haben!

Montag, 24. April 2006

Keine Schweizer unter den Opfern - alles okay?

Heute am frühen Abend sind in einem ägyptischen Ferienort (Dahab) drei Bomben explodiert. Mindestens 20 Tote und 70 Verletzte. In der TV-Sendung 10 vor 10 berichteten sie darüber: Zu Gast im Studio war Peter Brun, Pressechef von Kuoni. Und der gab im Gespräch mit Moderator Stefan Klapproth dann auch sogleich Entwarnung: Es befänden sich keine Schweizer unter den Opfern und Dahab sei sowieso nur ein Geheimtipp für Taucher und Kuoni Schweiz hätte lediglich 29 Gäste dort unten zur Zeit. Und der nächste Flieger würde dann bereits am Mittwoch wieder runter fliegen. Ein Wunder, hat Brun nicht auch noch gleich einen Last-Minute-Preis genannt. Echt zum Kotzen: Sind keine Schweizer unter den Opfern, gehts uns nichts an und sind mal Schweizer unter den Toten, bricht gleich eine Staatstragödie aus und Paranoiker rufen meinen Kollegen im Norden Thailands (764 km vom Meer entfernt) an, ob er überlebt habe...

Sonntag, 23. April 2006

Die Entführung des Böögg

Die Sachlage ist klar: Der Böögg, das Symbol des Zürcher Sechseläutens (eine uralte stadtzürcherische Tradition, aus dem Handwerker- und Kleingewerbemillieu stammend; Anm. d. Autors) wurde entführt. Von Linksaktivisten, die sich nun seit der Entführung immer wieder mittels eines ganz unterhaltsamen Storyboards etwa über Indymedia melden. Der Böög habe die Schnauze voll, heisst es, sich für die Bonzen, die Reichen und die Superreichen, welche am Sechseläuten durch die Strasse ziehen und vor allem sich selber feiern, verbrennen zu lassen.
Und tatsächlich versteht man den Böögg irgendwie. Insbesondere zu Zeiten, in denen der Druck auf die Arbeitnehmer in sämtlichen Branchen bis ins ungesunde wächst und in denen es (zu) viele junge Leute gibt, die voller Stolz behaupten, an eben diesem Sechseläuten würde die Elite von morgen mitmarschieren. Igitt.
Auf der anderen Seite ist sicherlich mit gehobener Augenbraue zu bemerken, dass sich insbesondere eben Otto Normalverbraucher über die Entführung des Böögg besonders enerviert. Das mag erstaunen. Doch haben diverse Reaktionen auf die Aktion gezeigt, dass sich nun eben gerade der Arbeiter, für den das Sechseläuten primär einen halben Tag weniger Arbeit sowie einfach Tradition bedeutet, nun betrogen fühlt. Ach, das sind ja sooo Blöde, einfach den schönen Böögg zu stehlen, heisst es da. Oder sagte ein Grosi, das im Tram neben mir sass, zu ihrer Enkelin, die auch neben mir und demnach auf Grosis Schoss sass: Aso so öppis blöds, eifech dä Böögg gogä ställä. Denn eigentlich müssten es ja genau die Leute sein, die kein oder nur wenig oder nur knapp Geld haben (und das sind 95 Prozent von uns allen), die sich nun über die Entführung des Bööggs, über diesen Seitenhieb an den - ohne Zweifel - unmenschlichen Kapitalismus freuen müssten. Doch Arbeiter oder die Gesellschaftsbasis brauchen eben auch Traditionen und eine solche ist das Sechseläuten nun mal und so witzig und Augen öffnend diese Aktion auch sein mag: Sie hinterlässt bei vielen Mitgliedern der Gesellschaft auch Fragezeichen und zum Beispiel bei Kindern wie der Enkelin neben mir im Tram auch den Eindruck, dass diese Linksaktivisten böse Menschen sind - und das muss ja nicht unbedingt ideal sein. Und dass der Kampf den Traditionen nicht immer ein guter oder gar ein sinnvoller sein muss, zeigte nicht zuletzt in den Sechziger Jahren auch die Kulturrevolution im fernen und geliebten China.
Vielmehr dürfte sich insbesondere auch die linke Szene in Zürich mal überlegen, ob eine Abschaffung etwa der Street Parade nicht sinnvoller wäre. Denn dort treffen sich noch immer Hunderttausende, um die Stadt mit alter und nervtötender Bumm-Bumm-Musik und Kostümen und Tanzstilen, die so nicht gezeigt werden sollten, zu überschwemmen. Und dies alles unter dem pseudopolitischen Deckmäntelchen einer Demonstration für die Liebe, die einem Verein das Ueberleben und ein paar wenigen einen Wahnsinns-Umsatz beschert.
Entführt doch mal ein Lovemobile samt den Ravern dort drauf!
Übrigens: Wünsche ein schönes Sechseläuten!

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Registrations-Büro

Counter

Suche

 

Status

Online seit 6581 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. Feb, 02:01

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
xml version of this page
xml version of this topic

twoday.net AGB


Labber Stern
Lebens Stern
Polit Stern
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren